11
Jan
2008

...

Die Bilder zeigen die Hospitalhalle in Venedig (Ospedaletto). Die Halle mit ihrer prächtigen, auf Wirkung zielenden Marmorfassade sieht auf den ersten Blick fast eindrucksvoller aus als die rechtwinkelig dazu stehende Kirche. Gerade die Vortäuschung räumlicher Tiefe in den Fassadenverzierungen zeigt meiner Ansicht nach, dass das Gebäude nicht nur der Versorgung Armer und Kranker etc. gedient hat, sondern mindestens ebensosehr die Bauherren/Stifter und ihre christliche Wohltätigkeit in den Mittelpunkt rücken sollte.

9
Jan
2008

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Fange gerade an, die Präsentation vorzubereiten. Ich möchte nicht nur die Seminararbeit sondern eher die dahinterliegenden Überlegungen und Arbeitsansätze, auch Quellen präsentieren.

Dazu dürften sich die (nicht besonders guten) selbstgemachten Bilder von der Hospitalhalle in Venedig, aber auch Grundrisse als Beispiele für das reale Aussehen solcher Häuser eignen.

Dazu möchte ich auch Bilder von Originalquellen bringen, damit das ganze nicht nur reine Theorie bleibt sondern die ZuhörerInnen auch wenigstens ein Stück weit erleben können wie spannend die Suche ist.

Der Versuch wenigstens einige Bilder in den Blog zu stellen ist heute kläglich gescheitert, werde es morgen noch einmal versuchen - wenn es dann noch immer nicht geht, muss ich ein Interview mit jemandem machen ,der mit damit besser zurechtkommt.

Den letzten Feinschliff für die Seminararbeit werde ich mir voraussichtlich bis nach der Präsentation aufheben, vielleicht kommen noch Anregungen, die man einbauen kann.

28
Dez
2007

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Die Aufgabe Rezension habe ich übersehen, werde über Dieter Jetter, das europäische Hospital, von der Spätantike bis 1800, Köln 1986, 2. Auflage 1987, schreiben. Das Buch enthält die meisten für meine Arbeit interessanten Spitäler (und gelesen habe ich es auch schon, was die Rezension erleichtert).

24
Dez
2007

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Vor einigen Tagen habe ich eine wunderschöne noch gut erhaltene Spitalshalle in Venedig (Ospedaletto) entdeckt, stammt aus dem 16. Jhdt. Sie dient jetzt als Eingangsbereich zum in Betrieb befindlichen Spital, das in später angebauten neueren Trakten untergebracht ist.
Die Halle selbst ist ein hoher Raum, hat hoch angelegte Fenster unter einer geraden Holzdecke, die von zwei Reihen schlanker Säulen gehalten wird.
Sie steht rechtwinkelig zur Kirche an einem großen Platz, seitlich neben er Halle ist ein Kanal. Damit ist die Erreichbarkeit mit Booten, aber in früherer Zeit wohl auch die Abfallentsorgung gesichtert. Die Höhe der Halle dürfte ein angenehmes Raumklima auch im Sommer ermöglichen, durch die großzügigen Fenster ist es innen hell, man ist vor neugierigen Blicken und direkter Sonneneinstrahlung geschützt.

4
Dez
2007

...

Die Rohfassung des Teiles über die Belüftung von Spitalsbauten, den ich bisher geschrieben habe, ist im Augenblick noch unübersichtlich, vor allem aber scheint er ziemlich lückenhaft. Europa scheint hier sehr unterschiedlich zu sein, nicht so sehr was die Technik betrifft, sondern ob überhaupt Spitäler vorhanden waren bzw. ob etwas über sie überliefert ist.

Sobald ich die anderen Bereiche fertig habe lässt sich wahrscheinlich abschätzen ob das nur ein zufälliger Eindruck ist oder ob aus ganzen Regionen keine Überlieferung zum Thema Spitalsarchitektur zu finden ist (jedenfalls mit meinen Möglichkeiten).

Der Text dürfte spätestens Ende des Monats fertig sein, kann dann ein bischen liegen und wird dann nach den Weihnachtsferien überarbeitet und zur Präsentation vorbereitet - ich nehme an, dass wir noch genauere Vorgaben zur Präsentation bekommen werden.

28
Nov
2007

...

Zu den bisherigen Themen ist ein drittes gekommen: die Aufteilung der PatientInnen nach den Gesichtspunkten Alter, Geschlecht und Krankheit bzw. Aufenthaltsgrund. Diese Aufteilung ist unabhängig vom Standort in fast allen bisher bearbeiteten Anstalten zu finden (ausgenommen die mittelalterlichen Hallenspitäler), also vermutlich ein gesamteuropäisches Phänomen.

Die zugrundeliegenden Theorien sollten sich zumindest teilweise durch zeitgenössische Quellen dokumentieren lassen - für die Rolle des Glaubens habe ich schon einiges gefunden.

Inzwischen habe ich angefangen, eine Rohfassung zu schreiben, eine mir noch fremde Methode, aber interessant, es einmal auszuprobieren.
Im Augenblick stört mich auch noch die Stellung der einzelnen Themen innerhalb des Textes - da wird es wohl noch einige "Verschiebungen" geben, bis alles halbwegs vernünftig und lesbar wird.

Die Anordnung innerhalb des Textes

21
Nov
2007

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Arbeitsplan

1 Einleitung: Die Architektur von Spitälern kann im Zusammenhang mit medizinischem Wissen (Krankheitsentstehung und -übertragung, Heilungsmöglichkeiten) verstanden werden.
Soll zeigen, wie dadurch ähnliche Baustrukturen entstehen.

2 Zentrales Beispiel Wiener Bürgerspital und seine Filial- und Nachfolgeanstalten

- Wiener Bürgerspital, 13.Jhdt, Aufteilung in Filialanstalten, dadurch Trennung von Pilgern, Bettlern, Kranken, Waisen etc.
Unterteilung der Unterbringung der Armen unten (feucht, schlechter belüftet?)in der Sutten und der wohlhabenden Pfründner oben in eigenen Zimmern

nach Übersiedlung ins Clarissenkloster teilweise in der in der ehemaligen Kirche
Geistliches Leben spielt eine zentrale Rolle, Stiftungswesen (vgl. Pohl-Resel),

- Garnisonsspital, (Musterspital zu Ausbildungszwecken)um große Höfe, doppelt so viele Räume wie nötig, um sie abwechseln leerstehen und lüften zu können, Belüftungseinrichtungen

- St. Marx, hierher wurden die Kranken übersiedelt, im eigentlichen Bürgerspital nur noch die Armen, Stuben für unterschiedliche Patientengruppen

- Kontumatshaus, Höfe, Gänge, Dienstanweisungen zur Reinhaltung, Belüftungsvorschriften

-AKH Wien, grenzt ans Garnisonsspital a, große Höfe, Räume einseitig an Gängen entlang angeordnet, dadurch gute Lüftungsmöglichkeit, 2 Kapellen, Gebäude aneinandergebaut aber voneinander getrennt

3. Heil und Heilung durch Gott - Altar von allen Betten aus sichtbar - Hallenanlage mit Altar an einer Wand (meist Ostwand), in Anlehnung an klösterliche Vorbilder

- Bürgerspital Salzburg, 1327, Ostkapelle, Empore zur Trennung in ein zweites "Stockwerk"

- Tonnerre, Hospital Notre Dame de Fontenilless, 1293, Krankensaal mit Grab der Stifterin vor der Kapelle an einer Schmalseite

- Beaune, 1443, Halle mit Altar am Ende, Heiligenbilder (Hl. Antonius, Hl. Sebastian), Motivation: Seelenheil für Stifter

- Hospital de la Charite (Paris), 1601, Saal, gr. Fenster und Feuerstellen mit Rauchabzug an einer Schmalseite(Ansatz gute Lüftung), Altar an anderer Schmalseite,

- Abkehr von der Hallenlösung aus Platzgründen – T- und Kreuzförmige Anlagen

- Lazzaretto, Ancona, 1733, Abkehr von der Hallenlösung aus Hygienegründen, die Quarantäne erforderte Isolation, fünfeckig mit Tempietto in der Mitte, damit der Altar von allen Wohnräumen aus gleichmäßig gesehen werden kann

4. Krankheitsübertragung durch Miasmen / vergiftete Luft / Gesundheit durch Lüftung

4.1 Fensteranordnung, Höfe, Sauberkeitsvorschriften
- Allgemeines Krankenhaus Bamberg, 1787, von AKH Wien beinflusst

4.2 Pavillonsystem
- St. Bartholomew`s Hospital, London, 1730, vier voneinander getrennte Pavillons um einen Hof

- London Foundling Hospital vor 1742

- Royal Naval Hospital, Plymouth1756

- Versorgungsheim Wien

Schluss - andere Einflüsse wie finanzielle Möglichkeiten, Obrigkeit, lange Benützungsdauer vieler Häuser am Beispiel Sint Jans Hospital, Brügge, (Halle aus der Zeit vor 1200, 1778 laut Bild noch in Gebrauch)

Die Berichte über skandinavische und osteuropäische Spitäler in der Literatur sind mit Hinweis auf die dünne Besiedelung dürftig, ebenso die über russische Spitäler, hier mit Hinweis auf die schlechte Informationslage.
Weitere Spitalssbeispiele dürften sich aus Internetquellen noch finden lassen. Vor allem beim Pavillonsystem ist noch eine große zeitliche Lücke.

Zur Illustration möchte ich nur wenige "Musterbeispiele" verwenden und mich sonst eher auf Beschreibungen beschränken.

Ein zusätzliches Merkmal ist noch aufgetaucht, für das ich noch keine überzeugende Erklärung gefunden habe: teilweise sind geschlossene Querwände eingezogen, die "Querlüftung" verhindern, ohne dass ein zwingender Grund für eine solche Bauweise erkennbar ist. Ich möchte es einfach erwähnen und als offene Frage stehen lassen.

13
Nov
2007

Zentrale Ideen

Die Idee, von einem bestimmten Fixpunkt auszugehen vereinfacht das Vorhaben für mich enorm: Das Wiener Bürgerspital mit seinen Filial- und Nachfolgehäusern bietet sich an. Dazu gibt es hier auch gut zugängliche Quellen.

Das Bürgerspital war ursprünglich ein Haus am Alserbach vor dem Kärntnertor, erbaut im 13. Jhdt von Wiener Bürgern, in den folgenden Jahren mit steigendem Platzbedarf durch diverse Zubauten vergrössert. Als Vorbereitung auf die Türkenbelagerung wurde es geschliffen und die Anstalt in das aufgelassene Clarissenkloster verlegt - dazu gibt es auch eine nette Darstellung, die zeigt wie in die hohe Kirche 3 Etagen eingezogen sind. Für die weitere Entwicklung ist umfangreich dokumentiert, wie die religiöse Versorgung geregelt war und wie mit Seuchen, insbesondere der Pest umgegangen wurde, dazu gibt es auch Rechtsnormen, die zeigen wie gängige Vorstellungen in "Arbeitsanweisungen" umgesetzt werden.

Allmählich kristallisieren sich zentrale Motive heraus, die immer wieder auftauchen:

Religiöse Versorgung: der Altar zuerst im Saal, später teils die von allen Zimmern aus sichtbare Kapelle, dazu unterschiedliche bauliche Ansätze, die aber letztlich alle dasselbe Ziel verfolgen, durch Nähe zu Gott Heilung oder einen "guten Tod" zu ermöglichen.

Belüftung: Die Sorge Krankheiten könnten durch Miasmen / schlechte / vergiftete Luft übertragen werden - unterschiedliche Belüftungskonzepte mit Lüftungsklappen in den Wänden, Abzügen durch die Decke, großzügige Ausstattung mit Fenstern, teilweise übergrosses Raumangebot um Räume zur Belüftung zeitweise leer stehen lassen zu können. zunächst durch Mauern abgeschlossene Gärten, später grosse Höfe mit der Möglichkeit, Patienten an die frische Luft zu schicken.

Diese Grundthemen lassen sich anhand von Beispielen gut dokumentieren und könnten der Arbeit damit ein Grundgerüst geben: Die Darstellung der Situation in Wien (Bürgerspital/AKH/Garnisonsspital, ev. Kontumatshaus) und dann als Vergleich dazu andere europäische Spitäler.

Inzwischen hat sich so viel Material angesammelt, dass ich eine Auswahl treffen muss. Allerdings fällt auf, dass bei Jetter und Murken öfters Wertungen auftauchen, muss aufpassen, nichts davon in die Abeit zu übernehmen. Eine reine Beschreibung ohne Urteil halte ich für günstiger.
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Renate

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